Andrighetto mit auffälliger Leistung im Dress der Habs

Im Testspiel der Montreal Canadiens gegen die Colorado Avalanche (ohne Berra) erzielt Sven Andrighetto seinen ersten Treffer in einem NHL-Vorbereitungsspiel.

Der 21 jährige aus der Nachwuchsabteilung der ZSC-Lions zog im 2. Drittel von der blauen Linie ab und sein Schuss fand via Colorado Verteidiger Johnson den Weg ins Tor. Es war der Lohn für eine bis dahin sehr engagierte Partie des Schweizers, welcher bereits im ersten Drittel mehrere gefährliche Abschlüsse zu verzeichnen hatte.

Andrighetto zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: "Unserer Linie lief es sehr gut heute, wir waren alles junge hungrige Typen, welche alle sehr hart gearbeitet und sich gegenseitig ergänzt haben."

Weiterhin wäre es eher eine Überraschung, wenn sich Andrighetto ins Team der Montreal Canadiens spielen würde. Allerdings sind solche Spiele, wie er sie vergangene Nacht abgeliefert hat, die beste Werbung in eigener Sache und auch wenn er im ersten Regular Season Spiel nicht im Kader stehen würde, hält er sich so die Möglichkeit offen, auch während der laufenden Meisterschaft aus der AHL zurück in die NHL berufen zu werden. Wir bleiben gespannt.

Minnesota Wild: Kandidat für den Titel?

Die Minnesota Wild, 1997 gegründet, haben in ihrer Geschichte weder den Stanley Cup  gewonnen, noch qualifizierte sich die Mannschaft aus Minneapolis/St. Paul jemals für das Endspiel.

Für die Anfangs Oktober startende neue Saison kann man gespannt sein, wie sich die Mannschaft entwickelt hat. Mit dem Österreicher Thomas Vanek kam von den Montreal Canadiens ein erprobter NHL-Veteran, welcher durchaus das Potenzial hat, das entscheidende Stück im Meisterschaftspuzzle der Wild sein zu können.

Weiter verfügt die Mannschaft vor allem in der Offensive über ein grosses Feuerpotenzial. Zach Parise, Mikko Koivu und Jason Pominville, welche schon letzte Saison die ersten Angriffslinie der Wild darstellte, werden auch nächste Saison wieder zusammen auf Torejagd gehen.

Interessant wird es in der zweiten Angriffsformation. Neben den wohl gesetzten Thomas Vanek auf dem linken Flügel und Mikael Granlund im Centrum wird der Kampf um die Position auf dem rechts aussen zwischen Nino Niederreiter und Charlie Coyl entschieden. Die beiden sind gleich alt und hatten in der vergangenen Saison ähnliche statistische Werte. Schlussendlich wird sich entscheiden, wer besser mit den beiden gesetzten Spielern zusammen harmonieren wird. Für Niederreiter wäre es hinsichtlich seiner weiteren Entwicklung wichtig, diesen Platz in der zweiten Linie zu erkämpfen.

Was gegen die Wild spricht ist die Defensive der Mannschaft aus der Hockey-verrückten Stadt im Mittleren-Westen. Neben der Integrationsfigur Ryan Suter fehlt der Mannschaft ein zweiter absoluter Leader in der Defensive. Einer der dazu reifen könnte wäre Jared Spurgeon, welcher beim letzten Lockout für eine Zeit lang das Dress der SCL Tigers trug.

Auch auf der Torhüterposition fehlt dem Team ein Torhüter, welcher Meisterschaften entscheiden kann. Weder Bryzgalov, noch Kuemper oder Backstrom sind als Nummer 1 der Wild gesetzt. Es hat sich aber in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass ein Torhüter in den entscheidenden Spielen das absolute Vertrauen seiner Mannschaft und der gesamten Organisation geniessen muss, wenn er seine Topform abrufen möchte. Falls sich einer aus dem Trio in der Regular Season diesen Nummer 1 Status erkämpfen kann, wäre dem Team aus Minnesota durchaus eine sehr lange Saison zuzutrauen.

Tipp: Die Mannschaft wird diese Saison wiederum ungefährdet in die Playoffs einziehen und dort mindestens die erste Runde überstehen. Wie weit die Mannschaft dann kommt hängt dann ganz von der Entwicklung ab, welche bis dann durchlaufen wird. Es ist Minnesota jedoch durchaus zuzutrauen, zusammen mit den Colorado Avalanche zu den Dominatoren der Western Conference - Chicago und Los Angeles - aufzuschliessen und für einen interessanten Frühling zu sorgen.

Reto Berra mit 33 Paraden

Reto Berra kam in der Nacht auf heute zu seinem zweiten Einsatz in der Vorbereitungsspiele seiner Colorado Avalanche. Im Spiel in Montreal gegen die Habs verliert das Team des Bülachers aus Denver 3:2 nach Verlängerung.

Berra, welcher 33 Schüsse entschärfte, kam über die gesamte Spieldauer zum Einsatz und zeigte eine grundsätzlich solide Leistung. Zwar erhielt er sowohl den ersten, wie auch den letzten Treffer in das nahe Eck, war jedoch mit seinen Paraden im zweiten Drittel gegen Max Pacioretty und kurz vor Schluss gegen Mike Weaver massgeblich beteiligt, dass das Spiel nicht schon nach 60 Minuten zu Ende war. Insbesondere seine Rettungstat gegen den Ex-Ambri-Legionär Pacioretty war sehenswert, als er einen Abpraller, welcher direkt auf dem Stock des Kanadiers landete, mit dem Stock mirakulös entschärfte.

Calgary - Vancouver: Vier Schweizer im Einsatz

Im Duell zweier Teams mit Schweizer Personal gewannen die Vancouver Canucks gegen die Calgary Flames mit 3:1.

Der Abend sah besonders für Raphael Diaz, welcher sich immer noch um einen Vertrag bei Calgary bemüht, rabenschwarz aus. Knapp 20 Minuten Eiszeit, eine -3 Bilanz und einen Torschuss stehen dem Zuger am Ende in der Statistik. Diaz ist zu bemitleiden. So ist dem Zuger bei den drei Gegentoren nicht all zu viel anzulasten. So waren die Flames beim ersten Treffer nach einer Unterzahlsituation erst gerade wieder komplett, als Higgins die Canucks mit 1:0 in Führung brachte. Beim 2:0 verdiente sich Hiller im Tor der Flames keine Bestnoten als er viel zu lange in einer Ecke auf den Knien verblieb und so auf den Abschluss von Jensen zu spät verschob. Beim 3. Tor stand vor allem der Verteidigerkollege von Diaz bei einem Abpraller vom eingewechselten Thiessen viel zu weit weg von seinem Gegenspieler. Seine beste Szene hatte Diaz im letzten Drittel als er seinen Abschluss vom Pfosten zurück ins Spiel prallen sah.

Einen eher unauffälligen Abend verbrachten die anderen drei Schweizer. Bis auf die beiden Gegentore rückte Jonas Hiller nicht gross in den Fokus der Partie, parierte 10 von 12 Torschüsse und überliess das Tor für das letzte Drittel seinem Backup Thiessen. Sven Bärtschi hatte im ersten Drittel einen gefährlichen Abschluss, als er über den linken Flügel über die blaue Linie vorpreschte und Lack im Tor von Vancouver zu einem Big Save mit der Fanghand zwang. Bärtschi spielte insgesamt 18 Minuten und verliess das Eis mit einer -1 Bilanz. Luca Sbisa, welcher als einziger Schweizer in Calgary als Sieger vom Eis ging verzeichnete in knapp 26 Minuten Eiszeit eine +1 Bilanz und musste im zweiten Drittel für eine Behinderung eine 2 Minuten Strafe absitzen.

Niederreiter beglückt Wild-Fans

Gut zwei Wochen nach seiner Vertragsverlängerung um drei Jahre, beglückt Nino Niederreiter Saisonkartenbesitzer seiner NHL-Franchise mit dem persönlichen Überbringen der Tickets.

Im nächsten Vorbereitungsspiel seiner Minnesota Wild wird Nino Niederreiter heute Abend gegen Pittsburgh nicht eingesetzt. Insgesamt haben 22 Spieler die Reise nach Pittsburgh angetreten. Der Schweizer Internationale gehört nicht dazu.

Luca Sbisa - auf der Suche nach Beständigkeit

Luca Sbisa hat kein einfaches Jahr hinter sich. Immer wieder von Verletzungen zurückgebunden verzichtete der Schweizer Nationaltrainer Sean Simpson auf die Dienste des Italo-Schweizers für die olympischen Spiele in Sotchi.

Auch bei den Anaheim Ducks fehlte es dem Defensiv-Spezialist bei seinem Coach nach seiner Rückkehr an Vertrauen. Nachdem sich Sbisa in den vorangehenden Spielzeiten in der NHL immer mehr Eiszeit erarbeitet hat, musste er sich bei den Anaheim Ducks, je länger je mehr mit einem Platz in der dritten Verteidigungslinie oder gar auf der Tribüne begnügen.

Der Trade zu den Vancouver Canucks kam für Sbisa sicherlich zu einem guten Moment. Zu einem Zeitpunkt an dem seine Karriere zu stagnieren drohte, winkt nun die Chance, in einer Hockey-verrückten Metropole im Mutterland des Eishockeys, seine NHL-Laufbahn wieder in die richtigen Wege zu lenken.

All zu viel Zeit sich zu beweisen hat Sbisa nicht. Die Canucks befinden sich nach zwei schwächeren Saisons unter Zugzwang. Die Mannschaft aus British Columbia, bei welchen die Sedin-Brüder in der Vergangenheit so etwas wie eine Lebensversicherung  darstellten, ist auf der Suche nach Erfolg und Spieler, welche nicht die gewünschten Leistungen erbringen, werden sich eher früher als später bei einem anderen Klub wiederfinden - so geschehen beispielsweise mit Roberto Luongo und Raphael Diaz. Auch die Medien in Vancouver werden sich, anders als im Hockey-gleichgültigen Los Angeles, nicht in Geduld üben.

So schwierig die Ausgangslage für den im 2008 an 18. Stelle im Draft gezogenen Sbisa auch ist, hat er im Kampf um einen Stammplatz bei den Canucks gute Karten. So ist sein physisches Spiel bei den Gegenspielern gefürchtet und er hat ein grosses verborgenes Offensiv-Potenzial, welches er unter dem richtigen Coach jederzeit abrufen könnte.

Calgary-Schweizer im Einsatz in der Provinz

Sven Bärtschi trifft im ersten Testspiel der neuen Saison. Der 21 jährige Langenthaler erzielte beim Testspiel seiner Calgary Flames gegen die Arizona Coyotes neun Sekunden vor Ablauf des zweiten Spielabschnitts den 3:3 Ausgleichstreffer. Das Spiel in der kanadischen Provinzstadt Sylvan Lake endete mit einem 4:3 Sieg nach Verlängerung für die Flames.

Bärtschi zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: "Ich glaube ich habe heute einige gute Entscheidungen getroffen. Ich habe den ganzen Sommer über daran gearbeitet, wann ich einen Pass spielen soll, wann ich schiessen soll. Zu diesem Zweck habe ich etliche Videos studiert und denke jetzt fängt es an sich auszubezahlen."

Ebenfalls zum Einsatz kam Raphael Diaz, welcher sich bei den Kanadiern für einen neuen Vertrag aufdrängen möchte. Im Interview nach dem Spiel sprach Diaz von einem intensiven Spiel. "Das Spiel war bereits auf einem guten Level und alle Spieler machten die Checks zu jederzeit fertig", erklärte der Zuger. Zufrieden zeigte sich auch sein Coach Bob Hartley. "Raphael Diaz hat einen grossen Erfahrungsschatz aus Spielen in der NHL, an Weltmeisterschaften und an Olympia. Ich sehe ihn als sehr wertvollen Spieler fürs Powerplay oder wenn er sich in den Angriff mit einschaltet."

Jonas Hiller, welcher sich nicht mehr für einen Platz im Stammkader der Mannschaft aus Alberta empfehlen muss, wurde nicht eingesetzt.