Dienstag, 4. November 2014

Formcheck Schweizer NHL-Stars: Wie schlagen sich unsere Eisgenossen in Nord-Amerika?

Nino Niederreiter - Note 4.5
Der Bündner kommt immer besser in Fahrt und erzielte zuletzt sogar einen Treffer im Powerplay. Dem Churer tut die neue Zusammensetzung seiner Linie mit Kyle Brodziak und Thomas Vanek gut. Fraglich ist, wie die Linien zusammengesetzt werden, wenn der momentan verletzte Erik Haula zurück ins Team kommt. Einen Wehrmutstropfen ist zu vergiesen, wenn man die Einsatzzeiten des Schweizers anschaut. Durchschnittlich wird Niederreiter keine 14 Minuten pro Spiel eingesetzt.

Mark Streit - Note 5.5
Der Verteidiger ist trotz schlechter Resultate seiner Philadelphia Flyers persönlich gut in die neue Saison gestartet und erzielte in den ersten acht Saisonspielen gleich deren acht Punkte. Zuletzt hat der Routinier aber in drei Spielen nicht mehr gepunktet, ist aber mit über 23 Minuten der mit Abstand meist-eingesetzte Feldspieler der Flyers. Streit ist der unbestrittene Chef der Abwehr und führt das Powerplay der Flyers an.

Jonas Hiller - Note 5.5
Hiller hat sich in seinen neuen Verein toll eingelebt und zeigt regelmässig ganz starke Leistungen. Seine teilweise schon übermenschlichen Paraden lassen die Vermutung aufkommen, dass hier dunkle Magie mit im Spiel sein könnte. Dass aber auch Hiller nur ein Mensch ist, zeigte der Schweizer im Spiel gegen Montreal, wo er bei einem missglückten Ausflug aus dem Tor auf die Nase fiel und damit die ganze Liga amüsierte. Auch beim ersten Gegentreffer im selben Spiel sah der Appenzeller wenig vorteilhaft aus. Trotzdem: Ganz starke Form, weiter so!

Luca Sbisa - Note 4.5
Hut ab. Nachdem der Zuger sich beim Spiel gegen Colorado einen ganz schwachen Abend leistete, steigerte er sich kontinuierlich und zeigte zuletzt starke Leistungen. Nicht nur, dass er in den letzten fünf Spielen drei Skorerpunkte erzielte (davon zwei Tore), nein, der Verteidiger spielt nun auch wieder sein gefürchtetes Aggressivspiel, welches ihm in dieser Liga einen Namen verschafft hat. Zuletzt musste dies auch Shea Weber, Verteidigerkollege von Roman Josi, spühren, als er sich mit Sbisa geprügelt hatte. Note 4.5 mit starker Aufwärtstendenz.

Mirco Müller - Note 5
Stark, wie sich der Winterthurer bei den San Jose Sharks präsentiert. An der Seite eines knallharten Offensivverteidigers (Brent Burns), ist der 19 Jährige praktisch alleine für die defensive Absicherung seiner Linie verantwortlich. Mit knapp 19 Minuten Eiszeit erhält Müller bereits sehr viel Gelegenheit, sein Können zu zeigen und erzielte gegen die Minnesota Wild sein erstes NHL-Tor. Dass Müller mit 19 Jahren noch kein kompletter NHL-Spieler ist, versteht sich von alleine. Hier und da lässt sich seine Unerfahrenheit nicht verbergen und kann so auch Gegentore nicht verhindern. Trotzdem, für sein Alter zeigt sich Müller extrem abgebrüht und hat mit seiner +1 Bilanz auch einen positivien Leistungsausweis. Nach seinen absolvierten zehn Saisonspielen scheint nun auch klar, dass die Sharks ihren Youngstar kaum mehr zu den Junioren zurückschicken.

Roman Josi - Note 5
Josi hat mit einer +7 die zweitbeste Plus-Minus-Bilanz seiner Nashville Predators. Defensiv zeigt sich der Berner diese Saison extrem solide und er ist mitverantwortlich, dass die Preds am viertwenigsten Gegentreffer pro Spiel, aller NHL-Teams aufweisen. Dass die Mannschaft aus Tennesse mit 2.54 Treffern pro Spiel leider nur auf Rang 19 aller NHL-Teams liegt, ist gleichzeitig auch ein kleiner Kritikpunkt am Schweizer. Bisher gelang Josi nur in zwei von elf Spielen einen Skorerpunkt (davon in einem Spiel zwei Assists). Mit drei Punkten aus elf Spielen kann der eigentlich offensiv ausgerichtete Schweizer kaum zufrieden sein. Mit über 27 Minuten Eiszeit ist der Berner einer der meist-eingesetzten Spieler der gesamten NHL (Rang 5).

Damien Brunner - Note 3
Dem Zürcher will der Durchbruch nicht so richtig gelingen. Nachdem er den ganzen Saisonstart auf der Tribüne verfolgte, kam der Ex-Zuger mittlerweile zu sieben Einsätzen, in welchen er drei Skorerpunkte (1 Tor und 2 Assists) realisierte. Zuletzt blieb der Stürmer jedoch wieder vier Mal ohne Eintrag auf dem Matchblatt. Es ist so nur eine Frage der Zeit, bis sich der Stürmer wieder auf der Tribüne vorfindet.

Reto Berra - Note 5
Wenn der Bülacher das Tor der Colorado Avalanche hütet, dann tut er dies beinahe unwiederstehlich. Der Torhüter zeigte eine tolle Vorbereitung und wurde von seinem Coach zum besten Spieler der Preseason erklärt. Bei der Mannschaft aus Denver ist Berra jedoch die klare Nr. 2 denn auch die Nr. 1, Seymon Varlamov, zeigte in den letzten Spielen ganz starke Leistungen. Reto Berra hat das nicht zu interessieren und wenn er weiterhin so spielt, kann es gut sein, dass bald mal eine Mannschaft mit Goalieproblem für einen Trade anklopft.

Raphael Diaz - Note 3.5
Der Schweizer steht bei den Calgary Flames auf der Kippe zwischen Tribüne und drittem Verteidigungspaar. Nachdem der Zuger eine ansprechende Vorsaison gespielt hat und sich so einen Vertrag beim Team aus Alberta gesichert hat, musste sich der Verteidiger in seinen letzten Einsätzen immer wieder Kritik gefallen lassen. Der Schweizer muss sich jetzt mit konstant sicheren Leistungen für einen Stammplatz bei den Flames aufdrängen und sich so nach und nach mehr Eiszeit erspielen. Falls dies dem Zuger nicht gelingen sollte, kann sich die Schweizer NLA für die nächste Saison auf die Rückkehr des Nationalspielers freuen.

Yannick Weber - Note 4
Der Verteidiger spielt bei den Vancouver Canucks zusammen mit Luca Sbisa im dritten Verteidigungspaar ohne grosse Stricke zu zerreissen. Man wird das Gefühl nicht los, dass der Berner nie mehr als ein Ergänzungsspieler sein wird. Immerhin konnte sich Weber bei den Canucks seinen Stammplatz sichern, muss aber darauf hoffen, dass die Canucks weiterhin auf der Erfolgswelle reiten. Im Falle einer längeren Negativserie dürfte der Coach dann bald mal einem jungen Nachwuchsspieler eine Chance geben und es ist fraglich, ob Weber dann weiterhin im Lineup der Kanadier stehen wird.

Sven Bärtschi - Keine Note
Der Langenthaler wurde erst gerade in die NHL zurückberufen und wird sich nun beweisen müssen. Der Recall kam doch eher überraschend, spielte doch der Stürmer auch in der AHL keine wirklich auffällige Saison. Wir sind gespannt.

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