Donnerstag, 2. Oktober 2014

Bärtschi entfaltet sich auf und neben dem Eis


Physisch hat sich Sven Bärtschi über die vergangen drei Jahre drastisch verändert.

Als er in der Saison 2011/2012 durch einen Not-Recall von den Junioren zu seinen ersten Einsätzen bei den Calgary Flames kam, sah der schmächtige Flügel neben all den Profis wie ein kleiner Knabe aus. Bärtschi war zwar technisch Stark, war jedoch physisch noch lange nicht erwachsen.

Über die vergangenen Jahre hat Bärtschi merklich an Muskeln zugelegt, was es für seine Gegenspieler bedeutend schwerer macht, ihn von der Scheibe zu trennen. Auch mental hat sich Bärtschi weiterentwickelt.

Die Überschwänglichkeit und Leidenschaft, welche Spieler in die NHL bringen sind immer noch da, doch neben diesen Eigenschaften ist bei Bärtschi eine weitere Eigenschaft dazugekommen, welchen vielen Rookies am Anfang ihrer Karriere noch fehlt: Ausgeglichenheit.

Viel mentale Qualität hat Bärtschi auch in schweren Zeiten erlernen müssen. Er kämpfte sich durch Verletzungen und musste mehrmals eine Rückstufung in die AHL verkraften.

"Die vergangenen Jahre stellten für mich einen guten Lernprozess dar", erklärt Bärtschi. "Es wäre nicht gut, wenn ich in dieser Zeit nicht erwachsener geworden wäre. So ist das wichtigste, was ich aus den letzten Jahren mitnehme die mentale Stärke ist. Durch solche Zeiten zu gehen ist für einen jungen Spieler nicht leicht. Das musste ich lernen."

"Jetzt verstehe ich das Spiel bedeutend besser. Dass es auf dem Eis da draussen noch auf weitere Dinge ankommt, als einfach gut zu spielen."

Ein wichtiger Teil seiner Arbeit war, jeden einzelnen Aspekt seines Spiels aufzuarbeiten und zu analysieren.

"Ich habe an meiner gesamten Spielweise gearbeitet. Ich habe tonnenweise Videos geschaut und analysiert, wie mein Spiel von aussen aussieht. Natürlich ist es immer etwas anderes, wenn man dann wieder auf dem Eis steht aber ich lasse jetzt jedes Spiel von mir filmen und probiere dann jedes Mal neue Rückschlüsse aus den Aufnahmen zu ziehen." erklärt Bärtschi.

"Auf dem Eis fühle ich mich nun viel besser. Ich bin nicht mehr so nervös, wenn ich an die Scheibe komme und einen guten Entscheid zu treffen fällt mir mittlerweile viel einfacher."

Einen grossen Fortschritt hat Bärtschi auch in seinem Defensivspiel gemacht. In seiner Juniorenzeit war Bärtschis Fokus rein Offensiv. Nun, wo er bei den Profis engagiert ist, musste er feststellen, dass defensive Stabilität ein absolutes Muss ist.

"Als Spieler darf es für dich keine Rolle spielen, wenn du in der letzten Minute aufs Eis kommst, ob du mit einem Tor vorne oder hinten bist. Du musst eine gute Linie zwischen offensiver Kreativität und defensiver Stabilität finden. Natürlich bin ich in erster Linie ein Offensivspieler aber es gibt gewisse Dinge, die man einfach tun muss. Und ich will diese Dinge tun."

Obwohl Bärtschi zufrieden ist mit den Schritten die er bereits hinter sich hat, will er nicht aufhören, an sich zu arbeiten. Bärtschi ist sehr selbstkritisch und wird nicht aufhören an sich zu arbeiten und seine Feinabstimmung zu verbessern.

"Ich will nicht einfach gut sondern einer der besten sein. Nur diese Einstellung bringt einem weiter. Ich muss weiterhin nicht nur offensiv, sondern auch defensiv besser werden. Um dies zu erreichen muss ich als Eishockeyspieler an sich weiter wachsen."

Text: Calgary Flames, Originaltext

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